Egal wer am Ende die Nase vorn hat, die Wahrscheinlichkeit, dass die Grünen nach 16 Jahren Abstinenz, wieder regieren, scheint größer denn je. Nicht nur weil die Umfragewerte deutlich höhere Anteile für sie voraussagen als in den Bundestagswahlen zuvor, sondern auch weil die Grünen einen unvergleichlichen Regierungswillen ausstrahlen. Keiner scheint so geil auf diesen Job zu sein wie die Grünen.
Die Gruppen, die das verhindern wollen, versuchen deshalb seit längerem, den Grünen Teufel an die Wand zu mahlen und die Angst vor einer Grünen Regierung zu schüren. Wie würden die Grünen aber wirklich regieren? Was kann Mensch von ihnen erwarten?
Dass die Grünen sich nur auf Umweltthemen stürzen, ist ein längst überholtes Klischee. Das aktuelle Wahlprogramm, hat deutliche Schwerpunkte auf Soziales, Wirtschaft, Außenpolitik und Gleichberechtigung. Die Grünen sind also keine 1-Themenpartei, stattdessen steht hinter Grün eine Lebenseinstellung, eine grundsätzliche Weltsicht, die sich durch alle gesellschaftlichen Felder zieht.
Anders wäre auf jeden Fall das Bild des Kabinetts. Denn die Grünen vertreten den Grundsatz: die Halbe Macht den Frauen. So werden Vorstandsposten besetzt und Wahllisten aufgestellt, sodass die Grünen immer den höchsten Frauenanteil unter allen Bundestagsfraktionen vorweisen.
Anders wäre auch der Blick auf Klima, das bislang stiefmütterlich behandelt wurde. Viel zu oft, hörten wir von Gesetzesentwürfen aus dem Umweltministerium der SPD, die ganz brauchbar waren, aber im Wirtschafts-, Verkehrs-, Landwirtschafts-, oder Innenministerium anschließend komplett verhunzt wurden. Das ist in einer Grünen Regierung nicht möglich. Hier ist Klimagerechtigkeit Priorität Nummer 1. Klimagerechtigkeit heißt auch, dass die Gerechtigkeit, also das Soziale, sowohl im Inland als auch global, immer mitgedacht wird. Denn die Grünen wissen, dass sich Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit nur zusammen erreichen lassen.
Außerdem ist Klimaschutz eine Querschnittsaufgabe. Das bedeutet konkret, dass jedes Ministerium Paris-konforme Gesetze schreiben muss. Das Thema wird behandelt und zwar überall. Ein*e Innenminister*in, der sich traditionell um die Sicherheit der Bevölkerung sorgt, kann die Klimakrise nicht außeracht lassen, denn sie ist laut Umfragen der größte Angstfaktor der Menschen im Land. Eine Grüne Innenministerin stellt Klimaanpassung und Klimaschutz in das Zentrum ihrer Tätigkeit.
Grüne begreifen Freiheit nicht als Egoismus, die Welt für die Nachfahren zu zerstören, sondern als Grundrecht für alle, weltweit und auch in Zukunft. Klimaschutz ist Freiheitsschutz. Das hat kürzlich das BVerfG Urteil zum unzureichenden Klimagesetz der GroKo nochmal unterstrichen.
Grüne sind Brückenbauer*innen. Sie bauen nicht nur Brücken zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen, Seebrücken, Atlantikbrücken, etc. sondern v.a. eine Brücke in die Zukunft, in die Vision von Klimaneutralität. Mit dieser Brücke zeigen wir unseren Weg dorthin auf, während die anderen nur mit dem Fernglas in diese Zeit blicken. Wir zeigen wie es möglich ist, Deutschland und Europa klimaneutral, sozial und demokratischer zu machen. Wir zeigen wie Wirtschaften mit sozialer und Umwelt Verantwortung funktioniert. Wir zeigen wie Frieden weltweit proaktiv gestaltet werden kann
Das hat alles mit dem von INSM, Springerpresse, FDP und Union beschworenen Schreckgespenst nichts zu tun. Eine Grüne Regierung setzt auf Halt durch Veränderung, nicht auf extreme Revolutionen, sondern auf Fortschritt, der alle mitnimmt. Es ist ein Deutschland, dass wirtschaftlich stark, sozial gerecht, Fossilfrei und partizipativ ist, welches wir anstreben. Dafür braucht es Grün in der kommenden Bundesregierung.
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